Ausflüge

Aktivitäten zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr

Videospiele und BUGA Gelände Ronneburg

Am Dienstag ging es direkt weiter mit einem kleinen Ausflug zum Spiele-Laden in Gera und dem BUGA-Gelände in Ronneburg. Doch wie kam es zu der Idee, überhaupt zu dem Spieleladen zu fahren? Hier muss ich etwas ausholen…

Normalerweise bin ich leidenschaftlicher Adventure-RPG (oder auch J-RPG) Spieler, doch 2021 hatte ich bisher fast nur Metroidvania-artige Spiele gespielt (wie Bloodstained, Ori oder Metroid: Dread) und deswegen bekam ich Lust mal wieder ein richtiges zeitintensives RPG zu spielen. Seit knapp zehn Jahren hat mich dabei die “Trails of Cold Steel”-Reihe angelächelt. Ich wollte diese nicht anfangen, weil man auf Screenshots und Videos immer nur die gleichen Charakter-Modelle sieht (Schuluniformen) und die Umgebung auch nicht sehr abwechslungsreich wirkt. Dennoch hat die Reihe recht gute Bewertungen und da ich die (englische) Vorgängerreihe gespielt habe (“Trails in the Sky” auf Steam), wusste ich, dass sie doch ein ordentliches Kampfsystem haben muss… und noch viel mehr: eine richtig gut inszenierte Story mit vielen ausgebauten Dialogen. Als es die Reihe Anfang Dezember dann im Playstation Online Store im Angebot gab, dass ich mir den ersten von vier Teilen gekauft habe. Und was soll ich sagen… ich war sofort wieder im RPG-Fieber und habe unzählig viele Spielstunden darin verbracht (am Ende waren es ca. 130h). Also wollte ich mir zu Weihnachten auch die restlichen drei Teile im Angebot kaufen… doch was ist passiert? Die Angebote gingen nur bis zum 23.12., sodass alle Teile wieder einzeln bei 40~60€ lagen. Das hat mich sehr frustriert, weswegen ich nach Alternativen geschaut habe, wie ob man die Produktschlüssel noch billig über andere Händler beziehen kann oder wieviel die physikalischen Versionen kosten. Leider gab es keine weiteren Angebote und besonders die realen Spiele als PS4-Version haben öfter sogar noch mehr gekostet, weil sie wohl in geringerer Stückzahl produziert wurden. Nach etwas Recherche bin ich aber auf einen Shop gestoßen, der alle Teile fast zum Angebotspreis (also wie im PS Online Store) aber physikalisch verkauft und das war ein Spieleladen ausgerechnet in Gera. Hier hatte ich in der Mitte des Jahres bereits Spiele gekauft wie “13 Sentinels Aegis Rim” und “It Takes Two” (ebenfalls top Spiele!). Also habe ich die Teile zur Abholung bestellt und damit wir nicht nur deswegen nach Gera fahren, hat Nathalie noch vorgeschlagen einen Abstecher nach Ronneburg zu machen, was praktisch direkt neben Gera liegt und ein ehemaliges BUGA-Gelände ist.

So sind wir Dienstag Vormittag mit dem Zug losgefahren und kamen gegen 10 beim Hauptbahnhof in Gera an. Hier bin ich früher öfter umgestiegen bzw. musste auf den nächsten Zug warten, weshalb mir die Umgebung recht vertraut war. Von dort aus waren es nur ca. 15 Gehminuten bis wir bei dem Laden waren. An der Kasse lies ich meine Bestellung holen und der Verkäufer hat gleich noch einmal den ersten Teil mitgebracht, auch wenn ich diesen bereits online hatte… damit hatte er mich aber gecatcht. Wenn ich schon Teil zwei bis vier in real kaufe, wäre es dann nicht auch sinnvoll gleich die ganze Reihe als Sammlung zu haben? Da ich zu diesem Zeitpunkt schon sehr von der Qualität der Reihe überzeugt war, habe ich dann auch den ersten Teil einfach mit gekauft, um es vollständig im Regal zu haben. (Anmerkung Nathalie: Dass Kevin ein Spiel gekauft hat, dass er eigentlich schon digital hatte und durchgespielt hat, nur um es ins Regal zu stellen, lasse ich hier mal so stehen…)

Danach sind wir zum Bahnhof Gera Süd gelaufen (weitere 15min Laufweg entfernt) und mit dem Zug nur wenige Bahnstationen nach Ronneburg gefahren. Dies hat sich als eher kleine Ortschaft herausgestellt und wir mussten noch einige Meter gehen bis wir bei dem BUGA-Gelände angekommen waren. Dort standen wir dann aber vor verschlossenen Toren, was natürlich seltsam war. Über ein nahegelegenes Firmengelände auf der rechten Seite wurden wir dann aber reingelassen. Später hat sich herausgestellt, dass weiter links noch ein größerer Eingang war und dass normalerweise die meisten Gäste von den Parkplätzen aus kommen, die genau auf der gegenüberliegenden Seite sind.

Direkt zu Beginn fiel uns auf, dass das Gelände recht verlassen wirkte und auch nur wenige Leute zu sehen waren. Sicher spielte das Wetter dabei eine Rolle, weil es doch recht bewölkt und vor allem auch kalt war. Nathalie ging aber davon aus, dass Ronneburg einen Außenstandort der diesjährigen BUGA in Erfurt sei (ähnlich wie Weimar und Tiefurt) und deshalb hier noch einiges los sein müsste. Nach etwas rumlaufen haben wir aber gemerkt, dass das Gelände zu einer früheren BUGA von 2007 gehörte und deshalb schon einige Ausstellungsstücke sehr verwittert waren. Bei dem Gelände selber, welches wie ein Talkessel geformt ist (vergleichbar mit Greiz, nur kleiner), handelte es sich um einen Uranbergbau. Dieser wurde nach der Wende aber zu einem Park umgebaut sodass die Bundesgartenschau dort stattfand. Am Anfang sahen wir deshalb noch große Bagger und Förderbahnen aus der Bergbauzeit, während weiter hinten ehemalige Blumenfelder und Spielplätze zu sehen waren.

Um von einem Berg zum anderen zu kommen (wo auch die Parkplätze sind) kann man die Brücke namens “Drachenschwanz” verwenden, die mit 225 Metern Länge die längste Holzbrücke Europas ist. Diese ist etwas gewellt und weil gerade durch das Wetter etwas Eis und Schlamm auf ihr lag, auch leicht rutschig. Auf der anderen Seite angekommen gab es jedoch nicht viel zu sehen, außer die Parkmöglichkeiten. Also sind wir in das Tal hinein und dann dort entlang gelaufen. Dabei fielen uns die vielen Wegweiser der ehemaligen BUGA auf, die zeigten wo Toiletten und andere Einrichtungen auf dem Gelände sind. Auf diese hatten wir uns etwas verlassen, mussten aber schnell feststellen, dass keine der Einrichtungen noch so vorhanden waren und nur noch große Wiesen und Spielplätze von der ehemaligen Ausstellung übrig geblieben sind.

Nach einer Weile fanden wir eine Waldschenke, wo wir zu Mittag gegessen haben. Nathalie hatte wieder Bentos vorbereitet, womit wir Energie tanken konnten. Das Gelände war doch recht groß, aber hinter der Waldschenke war auch schon der Großteil des Gebiets abgelaufen weswegen wir abbiegen konnten, um wieder auf den ersten Berg zu kommen, von dem aus wir gestartet sind. Auf dem Weg sind wir dabei auch auf eine kleine Kapelle gestoßen in der eine Gästebuch war, in dem Nathalie sofort einen Beitrag reinschreiben musste. Den geschlängelten Weg weiter folgend kamen wir auf dem ersten Berg oben an. Hier gab es einen Aussichtsturm, auf den man an einer Seitenwand hochklettern oder einfach die Treppe nehmen konnte. Beides war aber gerade geschlossen und wohl eher nur im Sommer geöffnet. Direkt daneben führte noch ein kleiner Weg auf einen etwas höheren Berg. Von dort aus konnte man das ganze Gelände sehen und es gab Miniaturen der Großgeräte des ehemaligen Bergbaus. Wieder unten angekommen war die letzte Attraktion ein kleiner Laufweg mit Stationen, bei der jede andere Problematiken des Klimawandels schilderte. Die Stationen waren schön angelegt mit Infoschildern und Rätseln, nur hat man auch hier gemerkt, dass der Zahn der Zeit an der Ausstellung genagt hat. Einige Schilder hingen von der Witterung schon runter, waren nur schwer lesbar oder fehlten ganz.

Zum Schluss wären wir noch gern in ein Café gegangen, aber weder waren die Gaststätte, noch andere Gebäude (wie auch ein Museum) am Eingang des Geländes geöffnet. Dabei war es uns aber unklar, ob dies am Wetter, der Saison oder an Corona lag. Am Bahnhof in Ronneburg angekommen, konnten wir dann direkt mit einem Zug zurück nach Weimar fahren. In Weimar hatten wir schon wieder ein großes Loch im Bauch, weswegen wir uns entschieden haben in einem neu-eröffneten taiwanesischen Restaurant zu essen.

Da wir nun vier Tage mit dem Zug unterwegs waren, sollte der Mittwoch mal als Ruhetag dienen bevor die nächste Aktivität in Angriff genommen wird. Hier haben wir nur eine Freundin von Nathalie am Abend eingeladen (zufälligerweise auch Arbeitskollegin von René in Jena), Hiyeon, und einen Spieleabend unternommen mit selbstgemachter Pizza.

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