Ausflüge

Aktivitäten zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr

Wanderung auf dem Lutherweg

Es stand bereits fest, dass der nächste Urlaub im Februar/März der portugiesische Jakobsweg sein sollte. Dieser konnte praktisch nur durch neue Corona-Beschränkungen verhindert werden oder dass Herbergen in der Winter-Saison einfach geschlossen sind – beides hat sich aber als negativ herausgestellt. Da wir so ausschließlich innerhalb Europas reisen würden (ähnlich wie die Skandinavien-Reise), hätten wir auch keine Probleme mit längeren Flugreisen, Visa, Internet oder anderen Hürden. Doch eine Frage blieb trotzdem im Raum: Sind wir überhaupt gewappnet dafür jeden Tag um die 20 km oder mehr zu wandern? Bei Nathalie könnte man dies sicher mit einem klaren “Ja” beantworten, da sie schon öfter solche Distanzen oder sogar längere an einem Tag zurückgelegt hat (durch Laufen oder durch Wandern). Auch sie hat dies aber noch nie an so vielen Tagen in Folge gemacht. Bei mir als Couchkartoffel sieht das mit der Fitness ganz anders aus. Deswegen sollte der Sonntag als Feldversuch dienen, wie gut ich eine 15+ Kilometer lange Wanderung überstehen würde, indem wir von Weimar nach Apolda eine Etappe des Lutherwegs gehen.

Für die Wanderung selber haben wir nur leichte Rucksäcke mitgenommen, die Nathalie wieder mit Bentoboxen und etwas zu trinken gefüllt hat. Das Wetter war mit ca. 15°C sogar sehr angenehm, sodass man wenig geschwitzt hat und auch nicht in der Sonne verbrennt. Damit war es ähnlich zum Wetter in Portugal und Spanien im Februar/März. Zu der Wanderung selber lässt sich auch nicht viel sagen. Wir haben viele Bauernhöfe, Ziegen, Enten und alte Spielplätze gesehen. Ein Highlight war für uns etwas, was wir an der Seite des Wanderweges gesehen haben: Ein sehr langer Haufen Zuckerrüben. Zuerst wussten wir nicht einmal, was es überhaupt für Rüben waren und warum sie so ungeschützt über fast 100 Meter in einem langen großen Haufen an der Seite lagen. Nach etwas Recherche fanden wir aber heraus, dass dies ganz normal zu dieser Jahreszeit ist und die Ernte meistens derartig auf einen Haufen geworfen wird. Da Nathalie so ein Gemüsefan ist, hat sie sich auch eine Rübe mitgenommen (aber psst, nicht weitersagen).

Kurz bevor wir in Apolda angekommen sind, kam uns der Weg auch immer vertrauter vor, da wir vor einiger Zeit bereits mit dem Fahrrad nach Apolda und zurück gefahren sind. Wir sind also durch den Park gelaufen (Herressener Promenade) bis wir zum Stadtkern kamen. Da es Sonntag war, war hier auch nicht sonderlich viel los, weshalb wir einfach weiter bis zum anderen Ende der Stadt gelaufen sind, wo auch der Bahnhof ist. Es stand bereits von Anfang an fest mit dem Zug zurück zu fahren, da eine Wanderung mit über 30km wohl zu viel wäre. Am Bahnhof mussten wir eine knappe halbe Stunde auf den Zug warten, was sich aber gut geeignet hatte, um zu analysieren, ob wir für den Jakobsweg gewappnet sind. Tatsächlich taten mir die Füße kaum weh, was wohl an meinen gut eingelaufenen Wanderschuhen lag – die auch bereits Peru, Japan, Südafrika und Skandinavien überstanden hatten. Dennoch war das Gefühl schwankend, weil wir natürlich keine prall gefüllten Wanderrucksäcke dabei hatten und auch die Belastung sich über mehrere Tage steigern kann. Aber das erzählen wir lieber im kommenden Reisebericht.

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