Reisen

Madrid (2022)

Eine wunderschöne Palast- und Klosteranlage – KEINE FOTOS!

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach San Lorenzo de El Escorial, einer eher kleine Stadt nordwestlich von Madrid. Die Ortschaft verfügt über mehrere Sehenswürdigkeiten, darunter das sehr umstrittene Mausoleum Francos, welches wir uns aber eben deswegen nicht angeschaut haben. Stattdessen besuchten wir den “Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial” (auf Deutsch „Königlicher Sitz des hl. Laurentius von El Escorial“). Dies ist eine Palast- und Klosteranlage, welche vom damaligen König Philipp II. von Spanien von 1563 bis 1584 erbaut wurde und seit 1984 als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. Wir sind direkt früh aufgebrochen um mit einem normalen Linienbus zu der Ortschaft zu fahren. Das Wetter an dem Tag war zwar leicht regnerisch, aber da wir wussten, dass wir einen Großteil der Zeit unter einem Dach verbringen würden, war dies weniger tragisch.

Als wir bei der Palast- und Klosteranlage ankamen, gab es aber gleich eine negative Überraschung: es war in der ganzen Anlage verboten Fotos zu schießen! So stellte sich heraus, dass diese Regel allgemein für viele Museen in Spanien galt. Wir konnten nur zwei Fotos im Innenhof schießen, weil uns hier die Regel noch nicht bewusst war und dort keine Angestellten hingeschaut hatten. Im Gebäude selber stand aber praktisch in jedem Raum eine Person, die darauf geachtet hat dass keine Fotos gemacht werden – was nicht wenige Angestellte waren, bei der riesig großen Anlage! Es ist also Schade, dass wir hier keine Fotos zeigen können, weil es wirklich viel zu sehen gab. Zumindest auf den Deutschen und Englischen Wikipedia-Artikeln findet man aber einige Fotos aus dem Inneren.

Wie bereits erwähnt, ging es am Anfang nur über ein paar Innenhöfe. Zuerst waren wir bei einem Aufgang, der zu einer Bibliothek führt. Von den alten Büchern einmal abgesehen, waren aber auch die Wand- und Deckenmalereien sehr beeindruckend. Hier hat man schon gemerkt, wieviel Geld der König in die Gemäuer der Anlage gesteckt hat. Dies wurde aber noch bei weitem übertroffen von den Deckengemälden in der Kirche, die danach kamen. Kennt ihr die Wand- und Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle? Selbst diese würden dagegen fast erblassen, da man in jedem Deckenkreuz zwischen vier Säulen ein riesiges Gemälde gemalt hat – und dies ca. 20 Meter über dem Boden. Danach kamen mehrere Einzelzimmer der königlichen Familie, die alle mit riesigen Gemälden behangen waren, die wie schon die Wand- und Deckenmalereien davor Geschichten aus der Bibel präsentieren. Nach einigen Räumen ging es dann in den Untergrund zu den königlichen Gräbern. Die dortigen Kapellen beinhalteten viele Gräber, die alle aus prächtigen Marmor gemacht waren. Wieder zurück im eigentlichen Palast war die letzte große Räumlichkeit die Halle der Schlachten. Dies ist eine rund 50 Meter lange Halle und stellt damit noch einmal alles in den Schatten, weil sie an beiden langen Wänden mehrere Kriege zeigt auf der unendlich viele Krieger, meist mit Pferden, drauf gemalt wurden.

Nachdem wir mehrere Stunden in der Palast- und Klosteranlage waren, sind wir wieder zum Busbahnhof gelaufen. Dort fährt nur alle paar Stunden ein Bus zurück nach Madrid, weswegen wir noch etwas Zeit hatten und in einem Café eine Kleinigkeiten gegessen haben. Zurück in Madrid sind wir noch in ein paar Läden hier und da gegangen und haben Abends wie gewohnt selber etwas gekocht.

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