Reisen

Madrid (2022)

Toledo

Am Freitag unternahmen wir einen letzten Ausflug nach Toledo, einer Stadt südwestlich von Madrid. Die historische Metropole besitzt viele Kirchen, Klöster und Museen. Wie am Tag zuvor sind wir wieder mit einem Bus dort hingefahren. Die Busstation befand sich am Fuße der Ortschaft, während der Stadtkern und die meisten Gebäude eher auf einem Plateau lagen. Zum Glück hat man hier an die Touristen gedacht und eine Rolltreppe gebaut, die uns auch direkt zu unserem ersten Ziel brachte.

Als ersten wollten wir in das Kunstmuseum “Museo de Santa Cruz”. Wir mussten kurz davor warten, weil wir schon etwas vor der Öffnungszeit dort angekommen sind. Hier fiel uns ein Souvenir-Geschäft direkt daneben auf. Es war zwar auch noch geschlossen, aber darin gab es viele mittelalterliche Schwerter. Interessant war, dass man diese nach dem Kauf in das Heimatland schicken lassen konnte, weil man mit diesen natürlich nicht in das Flugzeug kam. Im Museum selber durfte man wieder keine Fotos machen, aber es gab auch nicht viel spektakuläres zu sehen, da die Ausstellungsstücke entweder alte Möbel waren oder (wohl als aktuelle Ausstellung) abstrakte Kunst, von der wir eh wenig verstanden. So bestanden einige Bilder nur zum Beispiel aus einem einfarbigen Quadrat oder ähnliches. Dennoch sehr seltsam (und ich ließ es mir nicht nehmen hier doch ein Foto zu machen), war ein leicht abgelegener Raum in der eine unvollständige gelegene Jesus-Statue vor einer großen Perlenkette lag. Nathalie hat mir die Symbolik erklärt, aber für mich sah es einfach nur wie eine Szene aus dem Anime Neon Genesis Evangelion aus.

Der nächste Stopp war das Militärmuseum “Museo del Ejército”. Der Hauptgrund für den Besuch war jedoch nicht das Museum an sich sondern das Gebäude in dem es sich befindet. Dies war die historische Festung Alcázar, ein absolut imposanter Bau den man schon vom weiten sehen konnte. Es hat etwas gedauert, bis wir den Eingang fanden, weil wir unglücklich erst um den ganzen Block des Gebäudes drum rum gelaufen sind. Dabei fiel uns aber auch noch auf, dass in dem Gebäude an der Seite sogar eine Bibliothek ist. Das Museum selber ist riesig groß und besteht aus mehreren Ebenen und Treppen. Neben verschiedenen Rüstungen und Waffen (auch aus anderen Ländern) gab es sehr viele Soldatenfiguren. Es war etwas schwierig sich in den vielen Gängen und Treppen nicht zu verirren und natürlich gab es auch wieder viele Wachen, die aufgepasst haben, dass man keine Fotos schießt (aber da es so groß war, konnten wir dennoch ein paar ungesehen machen). Ein lustiger Vorfall ist im Souvenir-Shop des Museums passiert. Ich persönlich finde ja Camouflage ganz interessant, aber Nathalie war von all den Soldaten-Anzügen, Kriegswaffenfiguren und ähnliches eher angewidert. Das lag auch an der aktuellen Situation in der Ukraine, in der Russland vor kurzem erst einmarschiert ist. Nathalie hat in etwa sowas gesagt: “Willst du wirklich hier irgendwelche Militärsachen kaufen, wenn gerade in der Ukraine Krieg ist? All die Sachen hier sind doch total kriegsverherrlichend… AWWWWWWW, guck dir das mal an! Das ist ja mega süß!” doch dann fingen ihre Augen plötzlich zu leuchten an. Auf einer Glasvitrine war ein kleines Plüschschaf, was aber eine spanische Militäruniform trägt. Plötzlich war der Hass auf diesen Souvenir-Shop weg und dieses Plüschschaf mit dem neuen Namen “Oliviero de la Oveja” musste unbedingt gekauft werden. Ein Foto davon ist auf der nächsten Seite bei den Souvenirs der ganzen Reise. (Anmerkung Nathalie: Ich bin im allgemeinen wirklich kein Fan von diesem Museum, da es kaum die negativen Aspekte von Militär und Krieg beleuchtet hat. Das Schaf war aber dennoch ein extrem süßes Andenken)

Nach den zwei Museumsbesuchen war auch schon längst der frühe Nachmittag angebrochen, weswegen wir erst einmal ein Restaurant aufgesucht haben. Leider war in der Stadt viel touristisch, weswegen wir erst einmal etwas finden mussten, wo man nicht schon vor dem Laden hergerufen wurde. Dann hatten wir aber ein Restaurant gefunden, wo Nathalie einen Salat aß und ich einen Hamburger.

Zum Schluss haben wir uns den Rest der Innenstadt angeschaut. Das besondere an Toledo ist, dass hier gleich drei Religionen zusammengekommen sind, nämlich Christentum, Judentum und Islam, und diese friedlich miteinander leben. Ein wirklich schöner Kontrast und zum Militärmuseum und ein klares Zeichen für den Frieden. Das erkennt man auch daran, dass es Gebetshäuser von allen drei Religionen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt in den jeweiligen Stadtteilen gibt. So waren wir auch in einigen drinnen, zumindest wenn diese offen zugänglich waren. Eine Spezialität sind auch Kekse, die Ordensschwestern im Klosterviertel herstellten und verkauften. In einem Souvenir-Shop sahen wir weiterhin tolle Kissen mit bestickten Katzenmotiven… aber sie waren leider viel zu teuer.

Wieder zurück in Madrid gab es dann die restlichen Zutaten als Abendessen, die noch übrig waren, weil wir natürlich alles aufbrauchen mussten, bevor wir am nächsten Tag zurück nach Deutschland fliegen sollten.

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