Reisen

Skandinavien (2021): Von Thüringen zum Nordkap und zurück

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Östersund

Endlich war der Tag unseres Schweden-Highlights, des Elch-Spaziergangs, gekommen. Da wir jedoch viel zu früh dran waren, machten wir eine Stadt vorher halt, um uns etwas die Beine zu vertreten. So sind wir in Östersund gelandet, was ein kleines Juwel zu sein schien. Am Wasser führte ein erholsamer Park entlang, es gab hier und da Skulpturen und Statuen und sobald wir eine größere Brücke passierten, erblickten wir sogar einen Bereich mit jeder Menge Fitnessgeräte, was mich persönlich natürlich direkt beeindruckt hat. Eigentlich wollten wir nach dem Elch-Spaziergang in die nächste Stadt weiterfahren, aber Östersund gefiel uns so sehr, dass wir beschlossen hierher zurück zu kehren, um die Nacht hier zu verbringen.

Moose Garden

Wir erreichten Moose Garden ca. eine halbe Stunde vor dem Start des Spaziergangs. Von den Elchen war noch nicht viel zu sehen, aber dafür fanden wir uns im Erdgeschoss eines größeren Häuschens vor, in dem es jede Menge Elch-Souvenirs gab und eine kleine Theke. Hier konnten wir auch den Eintrittspreis bezahlen. Man schlug uns vor eine Etage höher zu gehen, wo es mehrere Sitzgelegenheiten in Form von Sofas und Sesseln gab, sowie eine Bücher-Ecke. Es gab dort sogar ein Buch zum Polnisch lernen, welches ich Kevin direkt in die Hand drückte 😉
Wir gehörten zu den ersten, die da waren, aber schnell füllte sich der Bereich mit immer mehr Menschen. Dann war es endlich so weit und der Spaziergang sollte losgehen. Wir versammelten uns alle vor dem besagten Häuschen, wo der Besitzer sich vorstellte und uns eine kleine Einleitung gab. Er erklärte, dass er diesen Ort in zweiter Generation betreibt. So hielt man seinen Vater für verrückt, als er Moose Garden gründete, doch heutzutage sei es ein voller Erfolg. Besonders stolz war der Besitzer auf ein Fernsehteam von Galileo aus Deutschland, welches ihn mal hier besuchte. Er behauptete von sich wie sein Vater ein bisschen durchgeknallt zu sein wenn es um Elche gehe. So macht er nicht nur die Elch Spaziergänge, sondern stellt auch Produkte her wie Papier aus Elch-Kot oder Seife aus dem Fett im Fell der Tiere. Nach dieser Einleitung ging der eigentliche Spaziergang los, wobei Spaziergang etwas übertrieben war. Wir gingen ca. 150-200m weit zu einem Verschlag mit Futtertrögen. Der Besitzer lockte die Elche durch Pfeifen an und warf Futter in die Tröge. Nun konnte man die Elche durch den Zaun hindurch streicheln und fotografieren. Nach der ersten Begeisterung á la “Oh guck mal, da sind Elche und die kann man streicheln”, kam jedoch etwas Enttäuschung auf. So habe ich mir unter einem Spaziergang etwas anderes vorgestellt als in einem Verschlag zu stehen und mich durch Leute zu quetschen um das beste Foto zu erhaschen oder mal einen Elch streicheln zu können. Gerade bei dem doch recht hohen Preis war die Freude etwas gedämpft. Dennoch war es natürlich interessant Elche mal aus nächster Nähe zu sehen zumal wir unterwegs schon viele Rentiere in freier Wildbahn getroffen hatten, aber noch keinen einzigen Elch. Nach einiger Zeit ging es eigenständig wieder zurück zum Häuschen, wo wir es uns noch einmal kurz in einer der Sitzecken gemütlich machten und ich einen Kaffee trank bevor es, zugegeben leicht enttäuscht darüber, dass das größte Schweden-Highlight gar nicht so ein großes Highlight war, wieder zurück ging nach Östersund.

Zurück in Östersund

In Östersund checkten wir auf einem riesigen Campingplatz ein, wo wir uns wieder den Luxus eines Zimmers gönnten, auch wenn das Zimmer nicht ganz so luxuriös war wie das Apartment in Dorotea. Es war noch immer Nebensaison, sodass wir den gesamten Komplex mit Zimmern für uns hatten und uns die zwei Bäder und die Küche mit niemandem teilen mussten. Wir machten einen kleinen Spaziergang über das große Gelände des Campingplatzes und fragten uns wie es hier wohl aussieht wenn Hauptsaison ist und alles voller Menschen ist. An der Rezeption liehen wir uns Schläger und Bälle aus und spielten eine Runde Minigolf. An der Stelle möchte ich explizit hervorheben, dass ich diese Runde gewonnen habe. Das ist mir deswegen so wichtig, weil alle vorherigen Male, die ich mit Kevin Minigolf gespielt habe immer von ihm geschlagen wurde und das zum Teil sogar haushoch. Schließlich bin ich noch einmal laufen gegangen. Dabei wollte ich eigentlich zurück zu dem Park vom Vormittag laufen, habe mich dann aber doch für die entgegengesetzte Richtung entschieden um etwas Neues zu sehen. Dabei habe ich einen malerischen Weg am Ufer entlang gefunden. Anscheinend hat Östersund mehr als nur eine hübsche Ecke, was uns positiv überrascht hat.

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