Skandinavien (2021): Von Thüringen zum Nordkap und zurück
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Malmö
Eigentlich sollte es von Stockholm direkt nach Kopenhagen gehen. Wir machten jedoch einen spontanen Stop in Malmö, welches wir ohnehin passiert hätten, da Kevin im Internet gelesen hat, dass es hier ein Disgusting Food Museum (deutsch: Widerliches Essen Museum) gibt, wo er unbedingt hin wollte. Die Entscheidung würde er noch bereuen…
Disguisting Food Museum
Als wir das Disguisting Food Museum betraten, kam uns direkt ein Geruch entgegen, welchen man einfach nur als ekelig beschreiben kann und der viel genauer gar nicht zu definieren war. Nur so viel: Sportumkleiden duften wunderbar im Vergleich hierzu. Hinter der Kasse hing eine Tafel mit der Aufschrift “10 Tage seit dem letzten Erbrechen”. Darunter wurde man darüber informiert, dass sich bislang insgesamt 112 Mal Leute in diesem Museum übergeben mussten. Der Mitarbeiter erklärte uns wie der Besuch in dem Museum funktionierte: Es gab zu jedem Exponat ein Infoschild und bei einigen Exponaten gab es zusätzlich noch Geruchsproben in Form kleiner Gläschen. Zum Schluss konnte man einige der Sachen probieren. Es wurde wortwörtlich so einiges aufgetischt. So gab es Meerschweinchenfleisch aus Peru oder aber auch Sauerkrautsaft (Sok z kapusty kiszonej) aus Polen. Natürlich gab es auch einiges an essbaren Insekten sowie auch einige nicht ganz so essbare Insekten, wie ein Käse voller Maden. Zum Teil wurde es auch politisch, wenn es um die zahlreichen Antibiotika in der konventionellen Schweinezucht ging. Das Essen an sich war nur halb so schlimm wie die Geruchsproben, die tatsächlich ordentlich reinhauten. Die letzten paar Proben habe ich dann doch ausgelassen.
Als wir schließlich bei der Probierstation ankamen, drehten sich unsere Mägen bereits um. Dennoch probierte Kevin zumindest den polnischen Sauerkrautsaft. Ich war etwas mutiger und probierte mich durch so einige weitere Sachen durch. Insekten hatte ich schon einmal auf einem Street Food Festival gesehen, also bereiteten sie mir keine wirklichen Probleme, bis auf die ganz großen die ich dann doch ausgelassen hatte. Durian war sogar ganz lecker. Beim Käse wurde mir kurz wirklich übel, sodass ich alle weiteren Käseprodukte ausließ. Fermentierter Haifisch war in Ordnung, aber Surströmming schmeckt leider so wie er riecht. Zum Schluss kauften wir uns an der Kasse noch schnell eine Dose Cola light um den Geschmack irgendwie runterzuspülen. Den Geruch wiederum sollten wir noch Tage später in der Nase haben. Es war zwar alles andere als uninteressant, aber noch einmal müssen wir wirklich nicht ins Disgusting Food Museum. Nach einem kurzen Spaziergang durch Malmö ging es dann schließlich zurück zum Auto und weiter nach Kopenhagen.
