Reisen

Skandinavien (2021): Von Thüringen zum Nordkap und zurück

Inhalt/Content

Berlin

Zurück auf Deutschlands Straßen

Mit der Borussia ging es am nächsten Morgen von Kopenhagen nach Gedser von wo aus uns die Fähre nach Rostock brachte. Wie schon bei der Überfahrt nach Oslo, suchte Kevin uns eine gute Ecke zum Sitzen raus und ich erkundete eine ganze Weile lang das Schiff, bevor ich mich hinsetzte und ein Sudoku aus einem Prospekt aus Dorotea löste. In Rostock aßen wir am Hafen zu Mittag und fuhren dann weiter nach Berlin und ja, wir waren definitiv wieder in Deutschland: Es gab jede Menge Staus. Dabei wurde uns klar, dass wir in Skandinavien kein einziges Mal im Stau standen. Trotz der viel strengeren Geschwindigkeitsbegrenzungen war das Fahren dort viel angenehmer. So erreichten wir Berlin leider deutlich später als erwartet.

Berliner Tierpark

Unsere Unterkunft in Berlin war mal wieder ein AirBnB, jedoch ein besonderes: Es handelte sich um ein Zimmer in einem Studierendenwohnheim, welches ein tunesischer Student namens Houssem vermietete. Ich bin mir noch immer nicht so ganz sicher, ob das eigentlich legal war (er meinte das sei mit dem Studierendenwerk abgesprochen), aber das war mir zugegeben auch sehr egal, denn sobald wir das Gebäude betraten roch es aus allen Ecken nach Essen aus aller Welt. Den Geruch hatte ich auch immer in der Nase wenn ich mein altes Studierendenwohnheim in Duisburg betreten hatte, an welches ich jede Menge guter Erinnerungen habe. Und so hatte ich direkt gute Laune. Da am nächsten Tag unser Hochzeitstag sein sollte, hatte Houssem uns sogar Pralinen und eine Flasche Wein ins Zimmer gestellt. Wir luden alles was wir brauchten aus dem Auto, bevor wir uns wieder auf machten. Das Wetter war uns nicht gerade gnädig, denn leider regnete es, aber ein paar Minuten Fußweg entfernt befand sich der Berliner Tierpark und auch wenn er in 2h schließen sollte, wollten wir ihn dennoch besuchen, wenn wir schon mal hier waren. Tatsächlich hatte die Uhrzeit und der Regen auch was gutes, weil wir zum Teil ganze Bereiche des Tierparks komplett für uns alleine hatten. Allerdings reichten die 2h vorne und hinten nicht, denn der Tierpark ist wirklich riesengroß. Immerhin konnte ich zum Schluss durch die Scheibe noch das Schildkrötengehege erspähen, was für mich ein kleines Highlight war. Schade nur, dass man wegen der zu dem Zeitpunkt geltenden Hygieneauflagen nicht in das Gebäude hinein durfte. Trotzdem haben wir den restlichen Tag somit voll genutzt.

Jede Menge Sightseeing

Am nächsten Morgen parkten wir die Borussia auf einem kostenlosen Parkplatz am Stadtring um von dort aus mit Leihfahrrädern weiter zu fahren. Man hört ja viel schlechtes über die Fahrradfreundlichkeit Berlins, jedoch muss ich sagen, dass es hier zum Teil angenehmer war mit dem Rad unterwegs zu sein, als was ich hier so von Weimar kenne. Es gibt schön breite Radwege, Radampeln und sogar Abbiegespuren nur für Fahrräder. Hin und wieder wurde es doch etwas unübersichtlich wenn mal wieder irgendwo eine Baustelle war, was häufiger vorkam als man denken mag. Jedoch hatten wir sonst eine echt gute Fahrt auf unseren Rädern.

Unser erstes Ziel war natürlich das Brandenburger Tor. Das Wetter war nicht das Beste und es war noch recht früh am Morgen, doch das alles war gut für uns, denn so waren dort kaum Leute und wir konnten ein paar obligatorische Touri-Fotos schießen. Bei der nächstgelegenen Bäckerei frühstückten wir und ich trank noch meinen obligatorischen Kaffee bevor es zu Fuß weiter ging zur Holocaustgedenkstätte und zum Bundestag. Wir hatten eigentlich noch überlegt, ob es sich lohnen würde auf den Fernsehturm zu gehen, aber wir waren beide schon einmal dort und hatten nicht wirklich Lust darauf noch einmal zum Alexanderplatz zurück zu fahren. Außerdem hatten wir nur begrenzt Zeit, denn die Tickets für unser nächstes Ziel waren schon reserviert.

Computerspielemuseum

Das Computerspielemuseum in Berlin bietet alles was das Nerd-Herz höher schlagen lässt. Es gab nicht nur Schilder und Vitrinen, sondern natürlich jede Menge Konsolen mit jeder Menge Spiele, welche man alle testen konnte. Gleich zu Beginn gab es eine Sonderausstellung zum Kochen in Videospielen, wo ich mich an Cooking Mama auf der Wii ausprobierte. Zu Overcooked konnte ich Kevin leider nicht überzeugen, aber dafür haben wir mittlerweile beide Teile auf der Playstation durchgespielt und ich liebe es! (Kevin ist leider nicht ganz so begeistert von dem Spiel). Besonders cool fand ich bei der Dauerausstellung die Tanzmatte und auch einen Hometrainer auf dem man das Rennspiel Burnout spielen konnte wobei man ordentlich strampeln musste. Es gab auch eine Ecke mit alten und neuen Spieleautomaten an denen Kevin und ich uns gegenseitig messen konnten (und ja, in den meisten Fällen hat Kevin natürlich gewonnen). Toll fand ich den Automaten, wo man sich in ein Cockpit eines Wagens setzen konnte und ein Rennen gefahren ist. Es gab auch einen Bereich mit nachgebauten Kinderzimmern aus den letzten Jahrzehnten mit den entsprechenden Konsolen. Zwar hatte ich als Kind keine Konsole, aber einige Zimmer sahen denen von meinen damaligen Freund*innen schon erstaunlich ähnlich. Leider gab es immer nur bestimmte Zeitslots in denen man sich in dem Museum aufhalten konnte, was zum einen Corona geschuldet war, aber zum anderen auch daran lag, dass natürlich alle einmal die Gelegenheit bekommen sollten die Spiele auszuprobieren. Wir hätten hier sonst bestimmt den gesamten Tag verbringen können.

Eigentlich wollten wir unseren Hochzeitstag mit einem Besuch in einem japanischen Restaurant krönen, in welches wir auch gegangen sind. Dieses erwies sich jedoch leider eher als Reinfall. Mit dem japanischen Ambiente war es dahin, als uns laute vietnamesische Musik entgegen kam. Der Kellner tat zwar so, als würde er sich mit japanischer Küche auskennen, allerdings hatten wir bei einigen Gerichten mehr Ahnung als er. Kevin bestellte sich Okonomiyaki, die mit richtigen Okonomiyaki leider nicht viel zu tun hatten und ich bestellte mir eine Auswahl an verschiedenem Gemüse, wie sich jedoch rausstellte war, dass einfach nur alles mögliche an Gemüse einmal in die Fritteuse geschmissen wurde. Dennoch hatten wir noch einmal eine schöne Zeit in Berlin.

Und so neigte sich unser Urlaub dem Ende zu. Wir stiegen einmal mehr in die Borussia und fuhren direkt nach Greiz, wo unsere Katzen schon auf uns warteten. Auf dem Weg zurück hatten wir noch ordentlich Glück, da wir gerade auf der linken Spur waren als auf der rechten Spur nicht nur eine Baustelle war, sondern auch noch ein Unfall. So sind wir aber heile in Greiz angekommen und der Urlaub war zu Ende.

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19