Reisen

Südafrika (2020)

Maseru

Unsere Unterkunft in Maseru war ein Zimmer in einem AirBnB. Unser Host war eine Dame namens Malebabo, die unglaublich lieb war. Kevin legte sich direkt ins Bett und versuchte sich zu erholen, weil es ihm noch immer nicht besser ging. Malebabo machte mir einen Kaffee und wir unterhielten uns noch recht lange in der Küche. So erzählte sie mir, dass sie auch schon Mal in Deutschland war. Sie hatte Maschinenbau studiert und konnte dank eines speziellen Programms nach Tübingen. Nach all den Strapazen war es wirklich angenehm nun entspannt mit einer Tasse Kaffee in der Küche zu sitzen und zu reden. In Maseru sollten wir nur eine Nacht bleiben. Weil wir nach all den Strapazen wirklich genug vom öffentlichen Personennahverkehr in Lesotho hatten und Maseru die einzige Stadt in Lesotho ist mit Leihwagenstationen, halt Malebabo mir für den nächsten Morgen ein Taxi zum Flughafen zu rufen, damit ich dort einen Wagen leihen konnte. Kevin war noch immer nicht fit und blieb in der Unterkunft. Nach einigem Hin- und Her, da unsere Reservierung am Vortag anscheinend nicht funktioniert hat, bekam ich nun doch noch einen Kleinwagen. Die Mitarbeiter waren ganz besonders stolz, dass sie mir, als Deutsche, einen VW geben konnten. Die Fahrt vom Flughafen zurück zur Unterkunft ließ mich realisieren, dass der Straßenverkehr in Maseru deutlich schlimmer ist, als der Straßenverkehr in Südafrika. So gab es recht viel Stau, riesengroße Schlaglöcher, plötzlich auftauchende enorme Bremshügel und überall dröhnten die Autohupen. Irgendwie schaffte ich es doch an einem Stück anzukommen. Wir luden unser Gepäck in den Kofferraum, verabschiedeten uns nochmal von Malebabo und fuhren los. Maseru hat nicht viel zu bieten. Es gibt jedoch einen Souvenirshop, den Basotho Hat, der gleichzeitig eine der größten Sehenswürdigkeiten ist, da er die Form eines traditionellen Hutes hat. Vor dem Souvenirshop war ein größerer Parkplatz, wo schon einige Leute standen und uns rein winkten. Normalerweise hätten wir hier misstrauisch werden sollen, allerdings kannten wir diese “Einparkhilfen” schon aus Südafrika, wo man entsprechende Leute auf jedem Parkplatz vorfinden konnte. Sie winken einen mit übertriebenen Gesten in die Parklücke und geben sich normalerweise mit einem kleinen Trinkgeld von ca. 5 Rand (etwa 30 cent) zufrieden. Nach unserem kurzen Besuch im besagten Souvenirshop und ein paar Fotos mussten wir jedoch feststellen, dass diese Leute nicht einfach nur besagte “Einparkhilfen” waren. Zwei Männer schrubbten gerade das Auto und gaben sich definitiv nicht mit 5 Rand zufrieden und ein dritter Mann versuchte uns irgendeine Story von wegen Parkgebühren zu erzählen. Letztendlich mussten wir alle entsprechend entlohnen. Nach all unseren negativen Erfahrungen in Lesotho, war dies nun der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Genervt setzten wir uns wieder ins Auto, guckten uns an und sagten gleichzeitig: “Raus aus Lesotho”.

Bloemfontein

Unser Weg raus aus Lesotho führte uns nach Bloemfontein, einer eher durchschnittlichen südafrikanischen Stadt. Dort sollten wir am Abend den Leihwagen wieder abgeben und mit dem Nachtbus nach Port Elizabeth. Da es in Bloemfontein selbst nicht viel zu sehen gab, verschlugen wir uns die Zeit in einem großen Einkaufszentrum. Im Anschluss mussten wir unseren Leihwagen bei der dort ansässigen Universität abgeben. Die Leihwagenstation war da gar nicht mal so einfach zu finden. Auch der Taxifahrer, der uns danach abholen kam, hatte Probleme es zu finden. Glücklicherweise konnte ich mein Handy einem Mitarbeiter reichen, der ihm den Weg nochmal etwas genauer beschreiben konnte. Der Busbahnhof von Bloemfontein war wie so ziemlich alle Busbahnhöfe nicht gerade sehr ansprechend. Wir verbrachten die letzten Stunden vor Ort in der Wartehalle von unserem Busunternehmen, Intercape. Um die Ecke gab es noch einen kleinen Laden mit einem netten indischen Verkäufer, mit dem ich ein wenig Smalltalk halten konnte und der mir erzählt hat wie er überhaupt keine Lust mehr hat und nur noch auf den Feierabend warten würde. Schließlich kam unser Nachtbus und wir machten uns auf zu unserer nächsten Station, Port Elizabeth.

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