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Alligatoah-Konzert in Leipzig und Album “Rotz und Wasser”

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In letzter Zeit hören wir einen Musiker ganz besonder häufig: Alligatoah. Wer unseren Blog Post zum Jakobsweg gelesen hat, wird dies auch schon mitbekommen haben. Dort haben wir einen signifikaten Anteil unserer Wander-Zeit damit verbracht zum einen die ganzen alten Alben von Alligatoah anzuhören, zum anderen haben wir aber auch das neue Album “Rotz und Wasser” angehört. Ganz stimmt das nicht, da das Album eigentlich erst einen Monat später digital raus kam, aber zumindest haben wir alle Singles bis dahin schon angehört.

Nachdem uns das neue Album so gut gefallen hat und wir uns einen Live-Auftritt von Alligatoah bei Rock am Ring 2022 auf Youtube angeschaut haben, war uns klar, dass wir unbedingt zu einem seiner Konzerte müssen… und wie es der Zufall wollte, hatte er auch direkt eine Tournee für 2023 angekündigt. Der nächstgelegene Veranstaltungsort für uns war Leipzig, weswegen wir uns Tickets für das dortige Konzert im März gekauft hatten. Es waren sogar Sitzplätze, wenn nicht die besten, aber Mitten an der Hallenseite. Ein paar Wochen später kam die Nachricht, dass noch ein paar weitere Standorte hinzugefügt wurden, weil die Nachfrage nach Tickets so groß war. Wer hätte das gedacht, es kam tatsächlich noch ein Konzert in Erfurt dazu. Also kauften wir zusätzlich noch Tickets für Erfurt, auch wenn es dort nur Stehplätze gab. In diesem Beitrag soll es aber nur um das Konzert in Leipzig gehen, denn das Konzert in Erfurt liegt ja noch in der Zukunft 😉

Alligatoah in Leipzig

Uns war klar, dass es umständlich werden würde mit dem Nahverkehr zum Konzert anzureisen. Die Hinfahrt wäre nicht das Problem gewesen, aber mit dem Zug nach 23 Uhr wieder zurück nach Weimar zu gelangen war so gut wie unmöglich. Wir haben es also ähnlich gemacht wie beim Katzentransport und uns ein teilAuto gemietet, sodass wir frei bei der Hin- und Rückfahrt waren. Dennoch hat sich auf der Hinfahrt schon etwas angebahnt: Es fing an zu schneien. In Leipzig bei der Quarterback Immobilien Arena angekommen, war lag dann bereits jede Menge Schnee auf dem Parkplatz mit viel Matsch. Etwas verblüfft hat uns die hunderte von Metern lange Schlange vor der Arena, bis uns aber aufgefallen ist, dass es erstens noch eine Stunde dauerte bis zum Einlass und zweitens es wohl viele Besucher mit Stehplatzkarten waren, die einfach nur einen guten Platz wollten. Wir haben noch auf dem Parkplatz im Auto Abendbrot gegessen und sind dann erst zum Eingang, dessen Schlange zum Glück dann nicht mehr ganz so lang war.

In der Halle selber haben wir dann erst mal unsere Jacken zur Garderobe geschafft. Interessant wäre hier vielleicht zu erwähnen, dass das Parkticket 10€ gekostet hat und die Garderobe 3€ pro Jacke – wir also nur für die Services allein schon 16€ hinblättern mussten… aber na ja, auf so einem Konzert sollte man wohl nicht über Geld nachdenken… und das Taten wir auch nicht, als wir zum Merch-Stand gegangen sind. Alligatoah hatte bereits auf Social Media angekündigt, dass es die CD zu seinem Album nur auf der Tour zum Kaufen geben wird. Irgendwie scheint er es nicht so mit CDs zu haben… so wurde das Album scheinbar auch 2022 auf CD, aber in stark limitierter Stückzahl verkauft, aber Alligatoah hat einfach (mit Anleitung) empfohlen die CD schwarz zu brennen, wenn die Stückzahl nicht ausreicht 😅

Am Merch-Stand war dann auch schon einiges los und es war gut, dass wir direkt am Anfang hingegangen sind, da der Stand nach dem Konzert schon ziemlich ausverkauft war. Viele Schlangen haben sich gebildet und wir haben uns erst einmal einen Überblick geschafft, da alle Produkte an einer Wand ausgehangen waren. Eines meiner Lieblingslieder vom neuen Album ist “Dunstkreis” und dazu gab es tatsächlich Shirts mit “Komm wir werden fett, im Duett”, aber es kam mir doch etwas billig vor, weshalb ich zum normalen Tour-Shirt tendiert habe. Mit 35€ kam es mir ebenfalls recht teuer vor, aber ich fand das Design am besten. Als ich es mir dann schließlich an der Kasse holen ließ, war direkt die Album-CD dabei, die wir ja eh haben wollten. Es hat sich rausgestellt (warum auch wieder so kompliziert), dass man die CD nur in Kombination mit einem Poster oder dem Tour-Shirt kaufen konnte. Na ja, mir kam das ganz gelegen. Nathalie fand das Tour-Shirt zwar auch cool (und holt es sich vielleicht in Erfurt), aber hier hat sie sich ein Shirt von den Restposten gegönnt. Es war ein weißes Shirt mit einer blauen Rakete auf der steht “Der Zweck heiligt die Mittel Der Zweck ist mittelheilig”.

Als wir uns auf unsere Sitzplätze gesetzt haben spielte noch die Vorband. Es war der Künstler “Mayberg”, von dem wir vorher nie etwas gehört haben. Die Musik war okay… aber konnte natürlich nicht mit Alligatoah mithalten, auf den hier alle warteten.

Dann ging das Konzert endlich los und zu Beginn sind auf Fließbändern Kartons reingefahren worden, aus denen einzeln nacheinander die Bandmitglieder ausgebrochen sind bis am Ende auch Alligatoah in Erscheinung trat. Ich habe versucht hier und da mal etwas mit aufzunehmen, besonders weil die Einspieler zu den Liedern immer so gut waren. So hat Alligatoah seine Band-Mitglieder vorgestellt und vor dem Song “Feinstaub” erzählt, wie alle draußen in der Kälte warten müssen, während er drinnen seine Zigarette raucht. Oder vor “Nicht adoptiert” wollte er erzählen, ob er wirklich jetzt Kinder hat… was aber nur darauf hinauslief, dass er alle beleidigt hat, die das interessiert und zu Recht sagte, dass sie das einen Scheißdreck angehe. Das war ziemlich cool und lustig. Leider hatte ich davon keine Aufnahme gemacht. Wovon ich aber eine komplette Aufnahme gemacht habe, war der Einspieler und der Song “Lass liegen”, welche hier zu sehen sind.

Ich möchte noch kurz über andere kleine Dinge berichten, die das Konzert aber insgesamt so cool gemacht haben.
Am Anfang, gleich beim ersten Lied, war Alligatoah mit einer E-Gitarre auf der Bühne. In den letzten rund 30 Sekunden des Lieds fiel aber die Gitarre aus, also hat er den Rest des Liedes einfach selber den Gitarrensound nachgeahmt.
Zwischendurch hat Alligatoah von dem Bühnenbild gesprochen. Er meinte, dass die Häuser und Pakete im Hintergrund mit einer AI erstellt wurden. Nathalie meint, dass hat er nur gesagt, weil gerade Stable Diffusion und ChatGPT angesagte Themen sind und das Bühnenbild schon lange vor der Tour erstellt worden sein muss… aber ich denke es könnte wahr sein. Im Video von “Lass liegen” sieht man das Hintergrundbild der Bühne und es sieht so abstrakt aus, dass es von einer AI erstellt sein könnte.
Eine letzte Sache, die ich noch erwähnen möchte ist zu dem Lied “Mit dir schlafen“. Allgemein hatte ich mich schon vor dem Konzert gefragt, wie Alligatoah die Stellen von Liedern singen will, bei deren Original er Gastsänger*innen eingebunden hatte, wie Esther Graf. Als das Lied dann endlich kam wurden wir dann auch positiv überrascht: Er hat den Teil dann einfach mit “Teenage Dirtbag” ersetzt, was schon ziemlich lustig war. Ich selber habe das nicht aufgenommen, aber auf Youtube gibt es eine Aufnahme zu dieser Stelle:

Irgendwann nach 23 Uhr war das Konzert dann auch vorbei… und auch wenn die Halle sich mit Steh- und Sitzplätzen mega gut für das Konzert geeignet hat, war das Rausgehen ein ziemliches Chaos. Der Großteil der Gäste hat die Jacken in die anliegende Sporthalle gebracht. Diese war aber nur über einen Eingang mit der Konzerthalle verbunden, also entstand dort ein sehr großer Stau. Man muss sich nur vorstellen, dass die Arena eine Kapazität von rund 12.000 Personen hat und diese alle durch eine Doppeltür zu quetschen, wo dahinter auch erst die Kleidungsstücke zurückgegeben werden mussten, hat sich sehr gezogen. Na ja, mit etwas durchquetschen waren wir dann auch nach einer knappen Stunde draußen und es war mittlerweile nach Mitternacht. Inzwischen war der Schneefall noch stärker geworden und wir mussten den Schnee erst einmal vom Auto abkehren. Vom Parkplatz abzufahren hat auch eine Weile gedauert, weil die Ampel zur Straße immer nur kurz schaltete. Durch Nacht und Schneesturm sind wir dann über die Autobahn zurück nach Weimar gefahren.

Trotz der Probleme in An- und Rückfahrt und der Logistik in der Konzerthalle selber, war es insgesamt doch ein ziemlich cooles Konzert. Ich wusste erst nicht, ob sich der Besuch in Erfurt im November lohnen würde, aber da die Lieder so gut sind und so geil präsentiert werden, freuen wir uns auch auf unsere Stehplätze in der Messehalle Erfurt, wenn wir dann richtig mitspringen können. Außerdem hat Alligatoah sogar zu jeden Standort ein eigenes Lied geschrieben. So gab es bei Leipzig das tolle Lied “Ich bin trotzdem immer geil – Ich bin Leipzig”, welches auch als Shirt verfügbar war. Da sind wir gespannt, wie das Lied zu Erfurt sein wird.

@alligatoahtrinktwasser

Wärst du eine Stadt, dann wärst du leipzig… #trotzdemimmergeil #RETOUR

♬ Leipzig – Alligatoah

Im Gegensatz zu den Beiträgen über das Ärzte-Konzert und die letzten Alben, würde ich hier keine Analyse machen, wie gut ich “Rotz und Wasser” finde. Tatsächlich gefällt uns jedes Lied auf dem Album sehr, auch wenn wir hier und da kleine Lieblinge haben. Das zeigt sich schon dadurch, dass wir zum wöchentlichen Katzenklosaubermachen oder Wohnungaufräumen immer Alexa das Album abspielen lassen (hatten es bisher ja auch immer nur digital). Sicher sind nicht so Banger-Hits drauf wie “Willst du” oder “Du bist schön”, wie auf den Vorgängeralben… aber dafür ist einfach jedes Lied ohne Ausnahme sehr hörenswert. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das Konzert in Erfurt im November und werden auch dort weitere Aufnahmen machen oder vielleicht weitere Merchandise-Artikel kaufen (Konsum! 😁).