Katzen

Mario Kart Live: Home Circuit mit Katzen

Ich habe eigentlich schon immer gern Fun-Racer gespielt, wie Mario Kart 64, Crash Team Racing oder Sonic & All-Stars Racing Transformed. Im Jahr 2020 hatte dann Nintendo eine neue Idee – wie praktisch, dass durch Corona eh die meisten Leute Zuhause waren: Ein Mario Kart, was man richtig in der Wohnung spielen konnte, “Mario Kart Live: Home Circuit”. Dabei handelte es sich um ein AR-Spiel, also Augmented Reality, wo man das Spielgeschehen mit Kamera in die reale Welt projiziert (oder eben andersrum indem man die reale Welt in das Spielgeschehen hinein holt). Solche Spielereien gibt es auf dem Smartphone zu Genüge, aber auf der Konsole war es doch etwas neues. Trotzdem war auch abzusehen, dass es wohl wegen dem Aufwand es aufzubauen nichts langlebiges sein wird und ähnlich wie Nintendo Labo, ein anderes Bastel-Projekt für die Nintendo Switch, eher kurzweilig sein wird. Dem entgegen sprach aber der Preis, der sich bis heute zumindest auch gehalten hat, wenn man das Spiel neu kaufen will: ca. 80€. Für ein Spiel, was man vielleicht nur 2-3 mal aufbaut und spielt, doch etwas happig. So vergingen also ein paar Jahre, aber ich hatte dennoch die Lust es irgendwann mal auszuprobieren…

2023 war es dann so weit. Genug Leute hatten sich das Spiel gekauft, ein paar mal getestet und wollten es einfach wieder loswerden, weshalb ich das Spiel für rund 40€ auf Kleinanzeigen erwerben konnte. Als es mit der Post ankam, war ich erst einmal überrascht wie groß das Paket ist. Das lag daran, dass das eigentliche Mario Kart mit Webcam in real dann doch viel größer wirkt, als wie man es von den Fotos vermuten konnte. Außerdem nehmen die zusammenfaltenbaren Tore einiges an Stauraum ein. Seltsam ist, dass in der Verpackung selber tatsächlich kein Spiel, also Hülle mit Spieledisk, vorhanden ist. Man kann es sich kostenlos nur aus dem Nintendo eShop runterladen. Das scheint zwar auf den ersten Blick in Ordnung zu sein, finde ich aber gerade von Seiten Nintendo eher negativ umgesetzt. Das liegt einfach daran, dass Nintendo gut und gern nach ca. 10~15 Jahren seine Stores der alten Konsolen einfach schließt, d.h. man kann die alten Spiele nicht mehr runterladen. Das Spiel ist also praktisch tot, falls sich Nintendo irgendwann dazu entschließt den switch-Store zu schließen und die neuen Konsolen nicht abwärtskompatibel macht.

Ein weiterer Grund, warum ich das Spiel ausprobieren wollte, ist, dass es einfach um ein vielfaches mehr Spaß macht, wenn man Katzen hat. So waren die Videos 2020 zu dem Spiel auch am interessantesten, wenn man Haustiere dabei gesehen hat, die um das Kart drum rum gesprungen sind. Und genau das wollten wir jetzt auch testen.

Zuerst mussten wir natürlich das Wohnzimmer etwas freiräumen. Am idealsten wäre eine Rennstrecke, die durch mehrere Räume geht, aber dazu haben wir keine geeignete Wohnung. Das Schlafzimmer ist zu “langweilig” und gefährlich, falls eine Katze oder das Kart die Treppe runterfällt. Und die Küche und das Bad sind zu schmall für eine Strecke mit Kurven zum Wenden. Im Wohnzimmer haben wir also alle ein paar Sachen weggestellt und den Couch-Tisch weiter in die Mitte gerückt, damit die Strecke drumherum verlaufen kann. Insgesamt sollte die Strecke einfach eine “8” bilden. Etwas komplexeres war in dem kleinen Raum nicht wirklich möglich. Die vier Tore sollten dabei die linken und rechten Außenseiten der “8” sein. Das Kart hatte ich bereits vorher aufgeladen, sodass es mehr oder weniger direkt losgehen konnte.

Für die Aufnahme haben wir an der Switch mein Genki ShadowCast verwendet. Eine kleine Hardware, die ich mir schon vor ein paar Jahren über Kickstarter finanziert hatte, um Switchspiele an Freunde streamen zu können, aber mit der man auch Aufnahmen machen kann. Das alleine wäre aber etwas langweilig, weil man nur sieht was vor dem Kart ist (also was die Webcam im Spiel zeigt), weshalb wir zusätzlich abwechselnd (die Person die gerade nicht fuhr) von außen das Geschehen mit dem Smartphone gefilmt haben.

Der eigentliche Aufbau der Strecke war nicht schwer. Man hat nur gemerkt, dass das Set etwas gebraucht war, weil die Pappe der Tore hier und da ein wenig durchgedrückt war. Die Anleitung, wie man die Sachen aufstellt und dann mit dem Kart die Strecke virtuell erstellt, hat man nur über das Spiel auf der Switch bekommen. Es wäre schön gewesen, wenn Nintendo dazu auch eine bebilderte Anleitung in physischer Form gemacht hätte. Nichtsdestotrotz war es aber relativ leicht alles aufzubauen und einzurichten. Nur verpasst, oder besser gesagt vergessen, haben wir den Punkt, wo es hieß die Tore zu beschweren ( z.B. mit Flaschen) damit sie nicht wegrutschen. Wie im Folgenden Video zu sehen, sind die Tore ein paar mal weggerutscht, als das Kart gegengefahren ist. Aber genug der Worte, hier das Video. Es umfasst die Erstellung der Strecke und wie wir insgesamt 9 Rennen gefahren sind.

Ich habe die Strecke virtuell erstellt und bin die Rennen 1, 4, 5, 8 und 9 gefahren. Nathalie hingegen fuhr die restlichen Rennen 2, 3, 6 und 7. Es sind einige wirklich lustige Stellen entstanden, wie der Anfang von Rennen 2, wo Yuri mit der Pfote öfters gegen das Kart tapst, Runde 3 von Rennen 2, wo Nathalie Yuri tunnelt, der Anfang von Rennen 5, wo Iva sich das Kart näher anschauen wollte oder Runde 2 von Rennen 6, wo Yuri über das dritte Tor gesprungen ist während der Kart eben jenes Tor durchfahren ist. Es war wirklich lustig, im Spiel die Katzen an der Seite oder auf der Strecke rumlaufen zu sehen, weil es sich wie geskriptete Events angefühlt hat.

Insgesamt hatten wir jede Menge Spaß. Ich würde sogar fast sagen: das Spiel ist fast nur als Katzenspielzeug konzipiert wurden. Einfach nur so die Strecke abzufahren wäre doch etwas langweilig. Sicher könnte man es spannender machen, indem man die Strecke mehr ausbaut (aber dazu braucht man auch eine passende Wohnung), aber die Katzen bringen doch einen bedeutenden Mehrwert in das Spiel, der sonst fehlen würde.