Ausflüge

Mittelalterspektakel in Kranichfeld

Bei gutem Wetter beschlossen wir noch einmal nach Kranichfeld mit dem Fahrrad zu fahren – nur dieses mal sollte es zum Mittelalterspektakel gehen. In unserem Beitrag zur Falknerei haben wir bereits beschrieben, wie der Ilmtalradweg von Weimar nach Kranichfeld verläuft. Knapp 30 Kilometer und eher bergauf… (Anmerkung Nathalie: Na so viel bergauf nun auch wieder nicht… klar, es gab ein paar steilere Passagen aber im großen und ganzen ist das ein sehr schöner Radweg) und so ging auch diese Fahrt über 2 Stunden. Die anstrengenden Stellen haben mich dabei weniger gestört, nur… wie soll ich sagen… dass es “langweilig” ist. Der Radweg ist meistens zu schmal, als dass man nebeneinander fahren kann (auch wegen Fußgänger*innen und Gegenverkehr) und Gespräche sind deshalb eher schwierig. Fährt man voreinander wird die Stimme meist verschluckt, sodass die andere Person einen nicht mehr versteht. Zudem hat der Gegenwind die Stimmen oft unterdrückt (Rückenwind ist eine Lüge!). Kurz vor Mittag sind wir dann angekommen.

Obwohl wir schon einmal auf dem Burggelände waren wegen der Falknerei, wurde dieses mal kassiert, wenn man darauf wollte, weil der ganze obere Teil des Berges zum Spektakel gehörte. Wir haben also den Eintritt gezahlt (im Mittelalteroutfit wäre es deutlich günstiger gewesen, aber wir hatten nur unser Fahrradfahroutfit an) und unsere Fahrräder innen abgestellt. Direkt am Anfang waren auch die ersten Fressstände und die Bühne mit dem Schauspiel, welches zwei mal am tag ausgeführt wird. Star ist dabei der Drache “Fangdorn”, der versucht wird von Feen und anderen Wesen aufgeweckt zu werden. Wir haben hier einige Minuten zugeschaut, aber sind dann doch weitergegangen, weil das Stück deutlich für ein jüngeres Publikum gedacht war. Nichtsdestotrotz war es sehr schön gemacht und Familien mit kleinen Kindern hatten hier sicherlich ihren Spaß. Wir dachten uns aber auch, dass es wohl besser sei sich jetzt den Rest des Areals anzuschauen, bevor die Familien mit den Kindern gleich alle nach dem Stück genau das gleiche tun würden.

An der Falknerei vorbei sind wir zu der großen Wiese hinter der Burg gegangen. Hier gab es viele Fressstände, so wie welche für Schmuck, Metallarbeiten und Kleider. Da wir von der Fahrradfahrt ausgehunger waren, sind wir direkt zum ersten Stand gelaufen, der auch eine vegane Option hatte, und haben uns dort gefüllte Brote geholt. Meines hatte eine Fleischfüllung, während Nathalies mit Bohnen gefüllt war. Auf dem hinteren Teil des Platzes gab es einige Camps mit Zelten, wo man altes Handwerk lernen konnte. Weiterhin war dort eine Vorstellung mit Ritterkämpfen, die sogar richtig gut choreografiert waren. Zum Schluss gab es noch wirklich schöne Kleider, die aber entsprechend teuer waren. Es war allgemein schwer etwas zu finden, was nicht unter 150€ gekostet hat. Als wir den Platz dann wieder verlassen wollten, kamen uns bereits all die Familien entgegen, sodass es eine gute Entscheidung war, früher loszugehen und nicht das Ende der Aufführung abzuwarten.

Wieder an unseren Fahrrädern vorbei, gingen wir dieses mal durch das Burgtor. Dahinter waren noch andere Fressstände aber mit sehr langen Schlangen. Wir sind an diesen vorbei auf die Burgmauer gestiegen, von wo aus man den ganzen Innenplatz überblicken konnte, aber auch eine gute Sicht auf die Stadt hat. Im Hof lief noch ein Puppenspiel für die Kinder.

Da es noch eine Weile dauerte bis unser Zug kam (ja, wir sind ähnlich wie damals zur Falknerei auch hier wieder mit dem Zug nach Weimar zurück gefahren, weil 2 mal 30 Kilometer an einem Tag für einen entspannten Fahrradausflug einfach zu viel ist), haben wir uns dann doch nochmal einen Kaffee und eine weiße Schokolade geholt. Mit dem Fahrrad den kleinen Berg wieder runter, ist man dann auch schnell beim Bahnhof. Wie schon beim Ausflug zum Stausee Hohenfelden und zur Falknerei, tut es mich doch immer wieder erstaunen, dass die Zuggleise einfach in Kranichfeld enden. Tatsächlich fährt der Zug auch nur zwischen Weimar Gleis 1 (wo man ihn des öfteren stehen sieht) und Kranichfeld hin und her. Irgendwie eine putzige kleine Strecke. Eine Woche später waren wir auch beim Töpfermarkt im Kapellendorf mit einer etwas kürzeren Fahrradtour. Man merkt, dass es an altertümlichenmittelalterlichenmittelalterlichen Märkten in Thüringen nicht mangelt.