Ausflüge

Stausee Hohenfelden

Am letzten Juni-Wochenende war das Wetter besonders gut und so plante ich mal wieder einen kleinen Ausflug. Da wir in letzter Zeit genug gewandert sind, stand nun zur Abwechslung eine Radtour an. Der Plan war am frühen Morgen mit dem Fahrrad zum Stausee Hohenfelden zu fahren und sich da einen schönen Tag zu machen. Leider entpuppte sich der Radweg jedoch als gar nicht mal so ideal. Ein signifikanter Teil der Strecke führte an Hauptstraßen entlang und leider ging es mehrfach bergauf. Irgendwo zwischen Weimar Legefeld und Bad Berka standen wir schließlich keuchend in der Einbuchtung einer Landstraße, welche mitten durch den Wald führte und sich in Kurven immer weiter bergauf schlängelte. Unsere Blicke blieben an einem kleinen Waldweg hängen, welcher eigentlich ganz einladend aussah und anscheinend parallel zur Hauptstraße führte. Das wäre wenigstens eine kleine Erleichterung, da es sicherlich nicht angenehm gewesen wäre unsere Fahrräder die Hauptstraße entlang zu schieben. Wir beschlossen kurzerhand auf den Waldweg einzubiegen, wo uns kurz darauf die nächste böse Überraschung erwartete. So einladend der Waldweg zu Beginn noch aussah, so schnell mündete er in einen matschigen Weg, welcher das Werk einiger schwerer Forstfahrzeuge war. In den Reifenspuren stauten sich Schlamm und Wasser während der Mittelstreifen von Ästen und gelegentlich von Brennnesseln übersehen war. Wir standen also vor der Entscheidung unsere Räder hier durch zu schieben, oder zurück auf die immer steiler werdende Hauptstraße auszuweichen. So unangenehm der Waldweg zu sein schien, so war er wahrscheinlich die sicherere Option und so kämpften wir uns unseren Weg durch die Natur. Sowohl Kevin als auch ich sind mindestens ein Mal in eine der Pfützen abgerutscht und mindestens ein Mal den Brennnesseln zu nahe gekommen. Da kann man sich auch nichts mehr schön reden, der Weg war fürchterlich. Kurz vor einem großen Feld sollten wir laut Karte rechts abbiegen um wieder auf die, nun endlich abflachende, Hauptstraße zurück zu gelangen, nur war da leider kein Weg. So kämpften wir uns die letzten Meter durch hohes Gras, Büsche und Brennnesseln und das alles während wir weiterhin unsere Fahrräder neben uns her schieben mussten.

Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir am Stausee an und aßen an einer Bar welche direkt am Wasser gelegen war. Während ich mir Pasta mit Lachs und Rucola bestellt habe, hatte Kevin einen Pulled Pork Burger mit Pommes. Damit scheint er den Hauptgewinn gezogen zu haben. Der Burger schien subjektiv gesehen das am meisten bestellte Gericht zu sein was daran lag, dass er wirklich sehr lecker war. Allerdings muss ich sagen, dass ich mit meiner Pasta im Großen und Ganzen auch sehr zufrieden war.

Als nächstes ging es zum sogenannten Aktivpark. Dort gab es zahlreiche kleine Attraktionen, wie einen Kletterwald, einen Abenteuerspielplatz, Minigolf, oder einen Streichelzoo. Eine weitere Attraktion, die wir direkt ausprobiert haben, war Bogenschießen. Es war etwas merkwürdig, dass man sich für das Bogenschießen an der überfüllten Snackbar anstellen musste, aber dies konnten wir dank der Auskunft eines Mitarbeiters schnell herausfinden. Nach einer kurzen Einweisung konnten wir auf verschiedene Ziele schießen, wie unterschiedlich weit entfernte Zielscheiben oder auch kleine Attrappen von einer Ente oder von einem Bieber. Außer uns war noch eine Familie beim Bogenschießen, jedoch hatten sie das etwas teurere Paket genommen wo sie nach einiger Zeit zu einem Parkour mit Tierattrappen wechselten. Dadurch hatten wir zum Schluss die Anlage für uns alleine, was ziemlich cool war. Kevin und ich veranstalteten einen kleinen Wettbewerb indem wir im Wechsel auf das gleiche Ziel schießten und dann verglichen. Zu unserem Erstaunen war das Ergebnis immer sehr ausgeglichen. So war es einige Male ein Unentschieden und wenn jemand von uns mal gewonnen hatte, dann war es jedes Mal eine sehr knappe Entscheidung. Die letzten Schüsse gingen dann auf die Bieber-Attrappe und mit meinem aller letzten Pfeil habe ich den Biber sogar getroffen, was ein würdiges Finale war.

Nach dem Bogenschießen wollten wir noch Tretboot fahren. Natürlich waren wir nicht die Einzigen mit diesem Vorhaben und so waren alle Tretboote weg als wir ankamen. Vor dem Steg hatte sich bereits eine lange Schlange angehender Tretboot-Kapitän*innen gebildet. Es gab jedoch noch Ruderboote für die man sich nicht anstellen musste, also sattelten wir kurzerhand um und buchten eines der Ruderboote für eine halbe Stunde. Dabei wollte ich unbedingt mal rudern, weil ich das in der Form noch nie gemacht haben. Dadurch wurden wir zum emanzipierten Boot, wo der Mann vorne saß und die Frau ruderte 😉
Das Rudern machte sehr viel Spaß, auch wenn unser Boot für einen Moment in den dichten Wasserpflanzen feststeckte, als wir dem Ufer doch mal zu nahe gekommen waren.

Langsam neigte sich der Ausflug dem Ende zu. Die Strapazen der Hinfahrt steckten uns noch in den Knochen wodurch uns schnell klar war, dass wir den Weg nicht noch einmal mit dem Fahrrad zurücklegen wollten. Mit einem Blick auf die Karte stellten wir fest, dass sich knapp 3km entfernt der Bahnhof Kranichfeld befindet, von wo aus ein Zug nach Weimar fährt. Am Bahnhof in Kranichfeld fühlt man sich, als hätte man das Ende von Thüringen erreicht. So enden die Züge, die den Bahnhof anfahren auch hier, da die Gleise auch an diesem Bahnhof enden.
Nach kurzer Zeit kam auch schon unsere Bahn. Alles in allem ist der Stausee Hohenfelden ein toller Ort an dem man vieles unternehmen kann. Mit dem Fahrrad würde ich hier aber nicht noch einmal hinfahren wollen.