Ausflüge

Tierpark Gotha und nasse Tiere

Es war Anfang Juni und langsam haben Sehenswürdigkeiten in Thüringen wieder aufgemacht, die über Monate hinweg geschlossen waren: darunter auch Tierparks. Also dachten wir uns, warum nicht mal wieder Tiere bewundern gehen und im Tierpark Gotha waren wir auch noch nicht. Nur Leider fiel das ganze etwas in Wasser. Obwohl der Sonntag als sonnigster Tag vorhergesagt wurde, hat es sich als der Tag herausgestellt, wo es von früh bis spät nur geregnet hat. Am Morgen waren wir uns auch nicht sicher, ob wir nicht lieber wohin wollen, wo es überdacht ist… wie zum Beispiel die Saalfelder Feengrotten. Jedoch musste man die Tickets dafür aufgrund der aktuellen Coronaauflagen schon einen Tag vorher kaufen. Nach vielem Gehader haben wir uns dann doch dazu entschlossen (oder besser gesagt: Nathalie hat ihren Willen durchgesetzt), dass wir es mit dem Zoo probieren und einfach hoffen, dass der Regen aufhören wird.

Zum Glück war der Tierpark auch ohne Corona-Test offen, sodass wir direkt zum Bahnhof gehen konnten, ohne uns vorher noch bei einer Corona-Teststation testen lassen zu müssen. Die Zugfahrt war nicht sonderlich lang und von Weimar nach Gotha waren wir in etwas mehr als einer halben Stunde da. Da ich schon öfter diese Zuglinie gefahren bin, war mir der Gothaer Bahnhof bereits bekannt… und wie schon früher, war er ziemlich heruntergekommen. Aber wir mussten auch nur durchgehen und nach ca. 10min Laufweg waren wir schon beim Tierpark angekommen. Dieser ist vom Bahnhof aus kaum ausgeschildert und wir haben praktisch keine Leute gesehen (was bei dem Wetter auch nicht überraschend war). Am Eingang haben wir uns zwei Tickets geholt und die Dame am Schalter meinte auch, wie wir auf die Idee kamen gerade heute bei dem Wetter in den Tierpark zu gehen – aber die Antwort von Nathalie folgte direkt: “Wir haben uns jetzt so darauf gefreut – also ziehen wir es auch durch!”

Der Tierpark, wenn auch nicht so groß wie Hirschfeld oder Gera, hat sich doch als schöner Ort herausgestellt. Überall gab es neben den Gehegen Informationsschilder, Bänke, Spielplätze, Toiletten und sogar Picknickmöglichkeiten. Durch den Regen sah nur alles recht verlassen aus und neben uns waren vielleicht im ganzen Tierpark nur 2 oder 3 weitere Familien anwesend. Zu Beginn dachten wir erst, dass wir wohl gar keine Tiere sehen würden, denn die ersten Ställe waren einfach leer und man hat kein Tier draußen gesehen. Das erste Tier welches wir sahen, weil der Regen diesem Tier wohl wenig ausmachte, war ein Otter. Kurz darauf sahen wir in der Ferne eine Herde Rehe, die sich aber unter einem Baum verstecke und uns nur anstarrte. Danach hatten wir aber mehr Glück und haben in jedem Gehege Tiere gesehen, die direkt am Zaun oder Gitter waren oder die sich zumindest sichtbar irgendwo in der Nähe untergestellt haben. Highlights waren dabei die Wisenten (immer mit den Hintergedanken an unsere zweite Reise nach Polen zur Ostsee, wo wir diese verpasst hatten), ein Dingo (der uns ein paar mal anknurrte), ein paar Alpakas mit Ziegen, verschiedene Vögel (die alle andere Laute von sich gaben), eine kleine Leopardenfamilie, Wölfe, Bieber und zum Schluss eine Bärin. Auch wenn der Weg etwas kleiner war, war doch die Auswahl an verschiedenen Tieren recht groß und die meisten Gehege hatten nach hinten auch viel Auslauf, sodass sich kaum ein Tier eingeengt fühlen musste.

Nach knapp zwei Stunden sind wir den ganzen Tierpark durchgelaufen und waren nur etwas traurig, dass sich ein paar Tiere nicht im Regen gezeigt hatten, welcher immernoch in Strömen vom Himmel kam. Bei genau diesem Wetter sind wir dann zurück zum Bahnhof gelaufen. Eigentlich wollten wir in Gotha zu Mittag essen, aber der Regen mit der Tatsache, dass zu dem Zeitpunkt nur die Außengastronomie geöffnet hat, hat dies etwas zu Nichte gemacht. Am Bahnhof mussten wir dann ungefähr eine dreiviertel Stunde warten bis unser nächster Zug kam. Dort hatte sich dann gezeigt, dass nicht nur der Bahnhof recht schäbig aussah sondern sich nun auch viele Betrunkene dort aufgehalten haben, die laute Musik gehört und Bierflaschen kaputt gemacht haben. Selbstverständlich hatte auch niemand von ihnen eine Maske auf. Wieder zurück in Weimar hatten wir uns dann etwas beim koreanischen Restaurant bestellt und den Tag in Ruhe und zufrieden ausklingen lassen.