Von Bad Berka nach Weimar – Unser 1 1/2 Türme Weg
Dank Corona sind mögliche Unternehmungen leider eingeschränkt. Eine Sache, die jedoch bei gutem Wetter stets möglich ist und die wir gerne nutzen ist es, raus in die Natur zu gehen und zu wandern. An dem Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende war es mal wieder so weit. Kevin und ich haben uns extra Urlaub genommen und zusammen mit Christopher und Marie, zwei guten Freunden von uns, machten wir uns mit dem Zug auf nach Bad Berka. Der Ursprüngliche Plan war den Thüringer 3-Türme Weg zu laufen, da der aber mit seinen 26km recht lang ist, habe ich mich von meinen Mitstreiter*innen klein reden lassen nur eine Teilstrecke zu wandern. Dafür sollte dies aber auch der schönste Abschnitt dieses Weges sein.
In Bad Berka angekommen, führten die Schilder uns aus irgendeinem Grund über den Parkplatz des örtlichen Supermarktes, bevor es aber zum Glück schnell in Richtung Natur abdriftete. Kurz darauf konnte man oben auf einem kleinen Berg schon den Paulinenturm, einen der besagten 3 Türme, ausfindig machen. Der Weg dahin war recht fordernd, da es mehrere sehr steile Abschnitte über unbefestigten Waldboden zu überwinden gab. Mit ein paar Verschnaufpausen kamen wir aber schließlich am Turm an. Dort befand sich außerdem noch ein kleiner Spielplatz und eine Gaststätte in Form einer Almhütte, die aber zur Zeit natürlich geschlossen war. Nachdem die obligatorischen Fotos geschossen wurden und auf einer Bank kurz Rast gemacht wurde, ging es auch schon weiter in den Wald hinein. Hier folgte nun ein längerer Abschnitt durch die Natur. Der Weg war aber sehr schön und es waren kaum andere Leute da.
Nach einer Weile erreichten wir einen Tisch mit zwei Bänken, wo wir unser Mittags-Picknick ausbreiteten. Kevin und ich haben im Vorfeld zwei Sorten Onigiris gemacht: Ein Teil war mit Gurke und der andere Teil mit Pute. Da mein Wasabi leer geworden ist, hatte ich hierfür eine neue Packung kaufen müssen und offenbar war das Wasabi etwas schärfer, als das vorherige, was vor allem Christopher etwas zu schaffen gemacht hat. Christopher und Marie hatten noch klein geschnittenes Gemüse, Salamis, Reiswaffeln und sonstige Snacks mitgebracht. Unter anderem hatte Christoher sogar extra japanische Kaubonbons dabei.
Gut gestärkt ging es weiter durch die Natur in Richtung Buchfahrt. Hier waren Kevin und ich schon vorher als wir unsere Fahrradtour auf dem Feininger-Radweg gemacht hatten. Beim Ortseingang begrüßten uns friedlich auf einer Weide grasend einige Ponies und im Ort selber gönnten die anderen sich ein Softeis. Eines der Highlights von Buchfahrt ist eine kleine Brücke, die durch eine Art Holztunnel führt. Zudem befindet sich direkt neben der Brücke auch noch eine alte Mühle, dessen Rad sich im Wasser dreht.
Hinter Buchfahrt kam wieder ein etwas mühsamerer Abschnitt bergauf. Obwohl es an einigen Stellen sogar Stufen gab, war dieser als Radweg ausgeschildert, was uns etwas irritierte. Zurück im Wald wurde der Boden eine Zeit lang recht lehmig und matschig, aber zum Glück legte sich das nach einer Weile wieder. Kurz vor dem nächsten Dorf, Vollersroda, sind wir dann auch noch falsch abgebogen, weswegen es kurzzeitig über eine asphaltierte Straße ging. Das war jedoch wahrscheinlich sogar zu unserem Vorteil, da wir so ca. einen Kilometer gespart haben und dadurch dem nahenden Regen entkommen konnten. Generell hatten wir wirklich Glück mit dem Wetter, denn es war weder zu heiß, noch mussten wir durch den Regen wandern.
Unser nächstes Ziel war Belvedere. Ursprünglich war geplant noch zum Hainturm hinter Belvedere zu gehen. An der entscheidenden Kreuzung kam es dann zu einer kleinen Diskussion: Christopher war dafür den Hainturm auszulassen und direkt über Belvedere zurück zu laufen während ich für die volle Runde war. Schließlich entschied das Schicksal in Form einer Partie Schere-Stein-Papier welche zu Gunsten Christophers verlief, dass wir doch nur die kürzere Strecke laufen sollten. Nachdem am Schloss Belvedere ein kleiner Foto-Stop eingelegt wurde, ging es auf direktem Weg zurück in das Stadtzentrum. Zufrieden belohnten wir uns alle mit einem Cappuccino, bzw. Kevin mit einer Limonade, und genießten ein wenig die Sonne am Herderplatz, bevor sich unsere Wege trennten.
Alles in allem war es eine sehr schöne Wanderung. Der Weg ist gut ausgeschildert und die Natur sowie die kleinen Ortschaften sind wirklich hübsch anzusehen. In Zukunft würde ich gerne auch einmal den vollen Thüringer 3-Türme Weg wandern, aber der Sommer fängt ja zum Glück gerade erst an 🙂