Ausflüge

Zum Wildkatzendorf in Hütscheroda

Das Wetter im August und September war nicht das allerbeste. Oft war es bewölkt und verregnet… aber zu meinem Geburtstag wollten wir doch einen kleinen Ausflug machen. Im August waren wir mit Nathalies Eltern beim Baumkronenpfad in Thüringen und haben dort einen Werbeflyer für weitere Sehenswürdigkeiten in Thüringen bekommen… und eine Sehenswürdigkeit fiel uns dabei besonders ins Auge: das Wildkatzendorf in Hütscheroda!

Am Samstag haben wir uns vorgenommen zu dem Waldkatzendorf zu fahren. Dabei mussten wir aber feststellen, dass es gar nicht so leicht war ohne Auto dahin zu gelangen. Man muss zuerst mit dem Zug nach Eisenach und von dort aus fährt nur ca. alle 3 Stunden ein Bus nach Hütscheroda hin und wieder zurück. Begleitet hat uns Dominik, sodass wir zu dritt dort hingefahren sind.

Der Bus braucht nur ca. 10min um nach Hütscheroda zu fahren und fährt dabei über schmale Landstraßen, die in einem die Frage aufkommen lassen, wie hier noch Gegenverkehr durchkommen soll. In dem kleinen Ort angekommen merkt man auch sofort, dass vieles auf die Sehenswürdigkeit dort ausgebaut ist. Direkt am Anfang des Dorfes sieht man ein kleines Haus, welches das Museum und der Ticketverkauf für das Wildkatzengehege ist. Darin haben wir uns schnell jeweils ein Ticket gekauft, weil in nur 10min die erste Fütterung der Wildkatzen anfing. Wir sind also schnell den angrenzenden Hügel hoch gelaufen, wo einem auf den Boden geklebte Pfoten abdrücke den Weg zum Gehege weisen.

Das Gehege hat eine überschaubare Größe und am Anfang hat uns direkt eine Wildkatze begrüßt, die schon ungeduldig am Gitter hin- und hergelaufen ist, weil sie ihr fressen erwartete. Dieses Verhalten kannten wir bereits von Iva (die auch immer an der Küchenzeile auf und ab läuft). Die Wildkatzen hatten generell eine sehr große Ähnlichkeit zu Iva – wenn es um Braunton, Musterung und Verhalten ging. Vor dem ersten Gehege stand ein Stall mit Mäusen darin, die sicher als Futter für die Katzen dort gehalten werden. Das Lustige daran war nur, dass der Stall selber undicht war, und auch Mäuse in den Holzscheiten unter dem Stall, also draußen zu sehen waren.

Nach wenigen Minuten ging auch schon die Fütterung los und der Verantwortliche des Geheges hat von der Geschichte der Katzen und ihrer Bedrohung in der freien Wildbahn berichtet. In diesem Gehege gibt es nur noch männliche Wildkatzen mit der Ausnahme von einem Luchspärchen im hinteren Teil, die zu dem Zeitpunkt ein Junges hatten. Während der Tierpfleger durch die Gehege ging und den Katzen tote Mäuse und Küken zuwarf oder versteckte, konnten wir als Zuschauer über verschiedene Wege um und auf den Gehegen die Vorstellung beobachten. Das Luchspärchen am Ende war nicht zu sehen, da diese sich gerade wegen dem Jungen eher zurück zogen. Der Pfleger meinte bei der Abendfütterung könnte man diese manchmal sehen, aber aufgrund der ungünstigen Busverbindung konnten wir dieser Veranstaltung nicht mehr zuschauen.

Auch wenn das Waldkatzendorf die eigentliche Attraktion des Dorfes ist, hatten wir uns noch vorgenommen einen Wanderweg zu laufen, der um die Ortschaft herum führt und zur Sehenswürdigkeit dazugehört. Dieser war 7km lang und hatte auf der Hälfte des Weges noch einen Turm als Aussichtspunkt. Auf dem Weg haben wir noch andere Wandergruppen getroffen und nach einigen kleinen Sehenswürdigkeiten an der Seite des Weges haben wir den Turm mit Waldschenke davor erreicht. Der Turm ist schön mit Holz aufgebaut und hat verschiedene Infoschilder. In der Waldschenke haben wir wie üblich zu Ausflügen Onigiri gegessen, die Nathalie und ich vorbereitet hatten. (Anmerkung Nathalie: Ich hatte für Kevin auch noch extra Giotto-Muffins gebacken, weil ein Kuchen oder eine Torte schlecht zu transportieren wären. Die hat Kevin wohl vergessen zu erwähnen, weil sie ihm insgeheim nicht geschmeckt hatten – An dieser Stelle soll ich hervorheben, dass er sie dennoch in den nächsten Tagen aufgegessen hat) Der Weg zurück zum Dorf war weniger spannend, aber zumindest einfacher zu gehen, weil er nur noch bergab verlief.

Wieder zurück im Dorf hatten wir noch über 2 Stunden Zeit bis der Bus für die Rückfahrt kam, deshalb haben wir uns entschieden noch einmal zum Wildkatzengehege zu gehen – nur nicht, um noch einmal rein zu gehen, sondern um einen zweiten Wanderweg zu gehen, der direkt durch den Wald um das Gehege führt. Er heißt “Wildkatzenschleichpfad” und ist gerade einmal 1,5km lang. Dieser war eigentlich nur ein ganz normaler Waldpfad doch dann sind wir auf verschiedene kleine Hindernisse getroffen, über die man klettern kann. In erster Linie waren diese natürlich für Kinder gedacht… aber Nathalie hat sich sehr gefreut diese auch in Angriff nehmen zu dürfen.

Am Ende des Pfades angekommen sind wir wieder in das kleine Museum am Anfang des Dorfes gegangen. Dort haben wir uns kurze Dokumentationen zu den Wildkatzen angeschaut und kleine Souvenirs gekauft, wie eine Postkarte mit einer böse blickenden Waldkatze (allgemein schauen diese immer recht böse) und ein Tütchen mit handgefertigtem Futter für unsere Katzen. Danach kam auch endlich der erwartete Bus und wir konnten wieder nach Hause aufbrechen, nachdem wir uns wirklich alles in dem kleinen Dorf angeschaut hatten.

Wir hatten Glück, dass das Wetter gut mitgespielt hatte und es war wirklich schön mal wilde Katzen zu sehen, die sich doch von unseren Stubentigern unterscheiden.